Death Warrior
Die Legende des Death Warriors
Es gibt dunkle Orte im Universum, die selbst von den erfahrensten Predatoren nur mit sorgfältigster Vorbereitung und Vorsicht für die Trophäen-Jagd ausgewählt werden. Einer dieser Orte ist der Planet U'sl-kwe, was übersetzt so viel bedeutet wie „Letzte Ruhestätte“ oder auch „Todesplanet“. Benannt wurde er nach einem Experiment eines Predator Clans, das vor einigen Jahren außer Kontrolle geriet:
Die mit undurchdringbaren, sumpfigen Dschungelwäldern bedeckte Welt wurde als idealer Jagdplanet auserkoren und ein erfahrener Clan siedelte an, um dort eine aggressive Alienpopulation heranzuzüchten und den Planeten für zukünftige Blutrituale vorzubereiten. Doch kurz nach Einrichtung des Außenpostens und dem Aufbau der Zuchtanlage musste etwas schief gelaufen sein. Die Alienzucht ging eine Symbiose mit Ihrer Umwelt ein, sie verschmolz mit der lebensfeindlichen Flora und wohl möglich auch Fauna des Planeten. Aus bis heute nicht bekannten Gründen vermehrte sie sich auf diese Weise selbstständig und rasend schnell. Zu schnell, um rechtzeitig einzugreifen: Der angesiedelte Clan hatte keine Chance, er wurde überrannt und vernichtet. Dies dokumentiert eine letzte Nachricht, die über ein Warnsignal an den Heimatplaneten Yautya Prime abgesendet wurde: „Epidemie außer Kontrolle. Ein Überlebender. Außenposten gefallen. Rückzug in den Dschungel.“ Auch jegliche weitere Versuche, die Epidemie auf diesem Teil des Planeten einzudämmen, blieben bisher erfolglos.
Und so hält sich bis heute besonders unter den Young Bloods hartnäckig die Legende, dass auch nach all diesen Jahren dieser eine Predator in dieser Unwirtlichkeit herum streift und das einzige versucht, was ihm noch geblieben ist: überleben, um nach Hause zu kommen. Seine Name: U'sl-kwePaya, der Death Warrior.
Mit dem hastigen Rückzug musste der Death Warrior auch jeglichen technischen Fortschritt verlassen, aber darauf kam es fortan sowieso nicht mehr an. Denn für die Jagd in dreckig sumpfigem, alien-verseuchten Terrain muss er schnell sein, sich allein auf seine Körperkraft und seinen Instinkt verlassen können. Eine schwere Panzerrüstung mit großem Waffenarsenal bringt in dieser Gegend gar nichts. So archaisch sind auch seine einzigen Waffen, bestehend aus einem langen Speer, selbst gebaut aus dem wenigen Material, das er bei der Flucht mit sich nehmen konnte und einem sichelförmigen Dolch, den schon seine Vorfahren immer bei sich trugen. Sein drahtiger, von Kämpfen gestählter Körper zeugt davon, dass er ununterbrochen auf der Jagd ist – um nie wieder selbst der Gejagte zu sein.
Und er ist ein verdammt guter Jäger. Gerade hat er ein Alien-Nest ausgehoben und ein regelrechtes Massaker unter ihnen angerichtet. Mit breiter Brust throhnt er auf dem Gipfel eines aus Alienleichen bestehenden Haufens und blickt auf sein jüngstes Werk herab. In der rechten Hand fest im Griff sein Speer. Die vor Alienblut triefende, durch die ätzende Säure bereits angegriffene Speerspitze muss noch für lange Zeit halten. In der linken Hand hält er einen aus dem Leib herausgerissenen Alienkopf – wie viele es bisher waren, er weiß es nicht mehr – und es ist auch nicht wichtig. Wichtig ist nur, dass er herausfindet, wie sich diese Biester vermehren, um dann der Quelle endgültig den Gar auszumachen.
Wer sich nun fragt, ob der Death Warrior jemals nach Hause zu seinem Heimatplaneten zurückkehren wird, der soll ihm nun ganz genau in die Augen schauen. Dieser Predator wird nie mehr irgendwohin zurückkehren, er ist schon lange zuhause angekommen. Der Todesplanet ist jetzt sein Planet, der Planet des Death Warriors.