1. Lass uns in der Zeit zurückgehen - es ist das Jahr 1997. Was hat dich dazu bewogen, mit dem Zusammenbau und dem Bemalen von Modellbausätzen anzufangen?

Meine erste Begegnung mit einem “Garage Kit” hatte ich 1997, als ich in einer Videothek ein Vinyl Model von Pinhead entdeckte. Als großer Hellraiser Fan wollte ich das Teil unbedingt haben.  Da die bereits aufgebaute Figur jedoch recht teuer war und ich schon ein wenig Erfahrung mit Pinsel und Farbe hatte, habe ich mir den Bausatz besorgt und das Modell selbst aufgebaut und bemalt. Das Resultat war gar nicht mal schlecht und mein Interesse am Hobbie war geweckt.

2. Was sind deine Inspirationsquellen - damals und heute?
Die Natur ist etwas, was mich stark inspiriert. Gerade Insekten und Reptilien/Amphibien. Dann natürlich Künstler wie z.B. H.R. Giger, Takayuki Takeya und Frank Frazetta, die mich z.T. schon sehr früh faszinierten. Musik spielt ebenfalls eine sehr große Rolle in meinem Leben und hat dementsprechend auch Einfluss auf meine Arbeiten.

3. Erzähl uns etwas von deinem kreativen Prozess, wenn du ein neues Garage Kit erhälst. Wie bereitest du dich vor, was sind deine Techniken? Hast du das Ergebnis bereits im Kopf oder führt jeder Schritt zum nächsten?
Das kommt ganz auf das Modell und auch auf die Wünsche des Kunden an. Ich spreche mich mit dem Kunden ab und berate, wenn es um Farbkombinationen, Umbauten etc. geht. Meine Vorgehensweise beim Bemalen ist unterschiedlich und hängt natürlich auch davon ab, ob es eine konkrete Vorlage oder kreativen Spielraum gibt. Manchmal gibt es dann einen Plan, der eingehalten wird und manchmal entsteht etwas aus dem Bauch heraus. In den meisten Fällen habe ich aber schon ein recht genaues Bild vor Augen.

4. Welche sind deiner Erfahrung nach die wichtigsten Fähigkeiten, um ein guter Modellbauer und Painter zu werden?
Schwer zu sagen. Am wichtigsten ist wohl Spaß an der Sache zu haben. Dazu kommen noch ein gutes Gefühl für Farben, Vorstellungskraft, eine ruhige Hand und gute Augen. Ehrgeiz, endlose Geduld und ein wenig Talent sind sicher auch sehr hilfreich.

5. Was ist dein Lieblingsstück in deiner eigenen Sammlung? Welche Geschichte steckt dahinter?
Das ist ein DevilMan, modelliert vom, leider schon verstorbenen, Yasushi Nirasawa. Es war mein erster „Original Design“ Resin Bausatz und anders als alles, was ich bis dato aus dem Bereich gesehen hatte. Dieser Bausatz war mein richtiger Einstieg in die Ggaraghe Kit Szene und führte mich zu Arbeiten von Takayuki Takeya und anderen großartigen Künstlern aus dem Bereich. Durch diesen Kit wurde ich erst so richtig „angefixt“.

6. Wo steht deiner Meinung nach die Szene in 10 Jahren? Wirst du immer noch ein Teil von ihr sein?
Die Kit Szene wird sich immer mehr dahin bewegen, dass vieles nur noch am Rechner “modelliert” und am 3D Drucker gedruckt wird.  Natürlich ist 3D Modellieren am PC auch eine Kunst und ich habe Respekt davor, aber meiner Meinung nach geht dabei die Seele und der Charme der handgemachten kits verloren. Sehr wahrscheinlich ist auch, dass es weniger Kit builder geben wird, da das Interesse an dem Hobbie in den letzten Jahren schon deutlich nachgelassen hat. Ich betreibe das Hobby jetzt schon übe 20 Jahre und kann mir sehr gut vorstellen auch in 10 Jahren noch Teil der Szene zu sein.

7. Woran arbeitest du derzeit, was sind deine zukünftigen Projekte?
Momentan arbeite ich, wie so oft, an einem Predator Kit. Zukünftige Projekte werden insbeondere der weitere Aufbau meiner eigenen Sammlung beinhalten. Außerdem werde ich auch immer mal wieder die Herausforderung an der Leinwand suchen, das bleibt in letzter Zeit stark auf der Strecke.

8. Gibt es noch etwas, das du uns mitteilen möchtest?
Erst einmal: Vielen Dank für das Interview und die Möglichkeit, hier Teil sein zu dürfen! Was mir, in Bezug auf Modell Kiits, immer ganz besonders am Herzen liegt: Unterstützt die Künstler und tragt zum Erhalt des Hobbies bei, indem Ihr Original Kits erwerbt. Und wenn Ihr Lust habt, dann greift doch selbst mal zu Klebstoff und Pinsel. Das Hobbie braucht Nachwuchs!

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